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Rudi-Shell
"Rudi" steht für rudimentär, denn wir haben es mit einem rudimentären Shell-Ersatz via CGI-Interface zu tun. Ich hatte angefangen, ihn recht komplex zu gestalten und mich dann eines Besseren besonnen: Small is beautiful. Rudi kann inzwischen nicht weniger als ursprünglich geplant, aber die Oberfläche ist puristischer als noch während der ersten Entwicklungsphase. Nicht zuletzt sind auch die CGI-Quelldateien inzwischen viel kleiner und einfacher geworden. Puristischere Oberflächen erfordern andererseits etwas mehr Dokumentation, also beschreibe ich im Folgenden, teils bebildert, was man mit Rudi so anstellen kann - kurz: alles!
Feature-Übersicht
Mit Rudi kann man direkt über eine Weboberfläche Folgendes tun:
- Beliebige (eingetippte oder per Copy & Paste ins Befehlsfenster eingefügte) Shell-Skripte auf der FritzBox ausführen. Root-Rechte sind selbstverständlich.
- In einer beliebig langen Historie der zuletzt eingegebenen Befehle und Ausgaben(!) blättern, alte Befehle (bzw. Skripten) editieren und/oder erneut ausführen
- Wählen, ob die Befehls-Ausgabe in Textform inline im Browser angezeigt oder als Datei-Download gespeichert werden soll. Dieses Konzept ist sehr mächtig, denn man kann z.B. die Ausgabe eines Tar-Befehls so umleiten, daß man auf einfache Weise Backups beliebiger Dateien oder Verzeichnisse anfertigen kann.
- Lokale Dateien (auch Archive) hochladen an einen beliebigen Zielort auf der Box, um sie dort anschließend ggf. mit weiteren Befehlen zu bearbeiten: Archiv auspacken, Patch für debug.cfg einspielen, mittels mini_fo (falls installiert) nur lesbare Dateien zum Test mit einer Schattenkopie überschreiben usw.
Systemvoraussetzungen
Ich habe die Rudi-Shell entwickelt für den Danisahne-Mod, genauer gesagt für Olivers (olistudent) Version mit Kernel 2.6. Getestet habe ich konkret auf meiner FritzBox Fon WLAN 7170 mit Firmware 29.04.29, ds-0.2.9_26-13, Kernel 2.6.13.1, Busybox 1.4.1, Haserl 0.9.16 CGI-Handler. Grundsätzlich sollte meiner Meinung nach aber Folgendes ausreichen (ohne DS-Mod/Freetz):
Server
- beliebige Box (genug Platz zum Speichern und Ausführen von Rudi vorausgesetzt)
- beliebiger Kernel (2.4.x oder 2.6.x)
- beliebige Busybox-Version mit httpd und sed
- beliebige Haserl-Version (z.B. die aktuelle stable 0.8.0)
Client
- Web-Browser mit eingeschaltetem Javascript; getestetet mit IE7, Opera 9.10, Firefox 2.0.0.2. Es wird ein wenig Javascript benutzt, um im DOM zu navigieren, die Historie zu steuern und CGI-Unterprozesse in einem unsichtbaren IFrame auszuführen und mit deren Ergebnisse die Hauptseite zu aktualisieren (Konsolenausgabe).
Was NICHT gebraucht wird
- Auf dem Server sind grundsätzlich weder Telnet noch SSH noch OpenVPN notwendig, d.h. Rudi sollte auch (und gerade) für "schwachbrüstige" Boxen mit wenig Speicher interessant sein.
- Eine Dateisystem-Verbindung, gleich in welche Richtung, ist auch nicht notwendig. D.h., wir brauchen weder Samba noch smbmount noch NFS.
- Es ist keine Filetransfer-Verbindung via FTP notwendig, alles läuft mittels HTTP, auch Up- und Downloads.
- Zum Datenaustausch wird auch kein externes Speichermedium (USB-Stick, Festplatte) und somit kein USB-Anschluß an der Box benötigt.
Platzbedarf der Rudi-Shell
- Der Patch besteht aus drei CGI-Skripten im horrenden Gesamtumfang von 3,5 KB sowie ggf. einer Textzeile für das Menü von Freetz.
- Hinzu kommt Haserl. Das Binary meiner Version 0.9.16 für Kernel 2.6 ist knapp 24 KB groß. Im Vergleich dazu ist bereits bftpd 67 KB groß (und man kann weniger damit tun!) und Dropbear mit 179 KB riesig. Ein Samba-Server schlägt gar mit knapp 900 KB zu Buche.
- Rudi verwendet von sich aus keine temporären Dateien für die auszuführenden Skripten oder die Befehlsausgaben. Alles läuft direkt durch anonyme UNIX-Pipes, von der Eingabe über die Verarbeitung bis zur Ausgabe. Lediglich, wenn der Benutzer selbst Dateien durch Ausgabeumleitung oder Datei-Uploads erstellt, wird Platz im Dateisystem benötigt.